Zukunftsfähig aufgestellt

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Odenthal-Altenberg, 14. Mai. Über Perspektiven für Gesellschaft und Kirche haben vier Tage lang rund 100 Delegierte aus ganz Deutschland bei der Hauptversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Altenberg bei Köln diskutiert.


Räume für die Jugend schaffen
Die Delegierten der Hauptversammlung wählten am Samstag den 26-Jährigen Thomas Andonie zum neuen Bundesvorsitzenden. Der gebürtige Oberpfälzer ist bisher Landesleiter der Kolpingjugend Bayern.Mir ist wichtig, dass junge Menschen in der Kirche einen Raum für sich finden und in Gremien und Strukturen mitgestalten können. Ich möchte mich auch dafür einsetzen, dass das vielfältige Engagement der Jugend wahrgenommen wird“, so Andonie nach der Wahl. Er folgt auf den scheidenden BDKJ-Bundesvorsitzenden Wolfgang Ehrenlechner, der ab dem 1. Juli geschäftsführender Direktor der Bundeszentrale für Katholische Jugendarbeit wird.

Der Bundesvorstand eröffnete am Donnerstag die Hauptversammlung in Haus Altenberg bei Köln mit einem klaren Statement zur Bundestagswahl. Angesichts fremdenfeindlich motivierter Gewalt und rechtspopulistischer Parolen machte sich das Leitungsteam für eine Gesellschaft stark, in der Menschenfeindlichkeit keinen Platz hat. Der BDKJ-Vorstand appellierte an alle Christinnen und Christen vor der Bundestagswahl klar Stellung zu beziehen und in den Pfarrgemeinderäten, im gesellschaftspolitischen und verbandlichen Engagement Wege für ein Land voll Freiheit und Respekt aufzuzeigen.

Neue Bundesordnung bietet mehr Freiräume
Die Delegierten der Hauptversammlung beschlossene eine umfangreiche Änderung der Bundesordnung, die eine Öffnung für weitere selbstorganisierte katholische Jugendgruppen ermöglicht und den Diözesanverbänden mehr Freiräume bieten. „Wie wir als katholische Jugendverbände arbeiten wird bestimmt von den aktuellen Situationen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, erläutert die BDKJ-Bundesvorsitzende Lisi Maier. „Weil die in Hamburg nicht immer die gleiche ist wie im bayerischen Oberland und in Erfurt nicht dieselbe wie in Köln-Vingst, werden die Diözesanverbände künftig mehr Entscheidungsfreiheiten erhalten, um möglichst vielen jungen Menschen die Chance zu geben, jugendverbandliche Prinzipien wie Demokratie und Partizipation zu erleben. Mit der neuen Bundesordnung haben wir uns zukunftsfähig aufgestellt.“

Zukunftsfähig auch in Kirche und Gesellschaft
In einem Studienteil befassten sich die Delegierten intensiv mit Zukunftsfragen in Kirche und Gesellschaft. In vier Diskussionsrunden ging es um Personal in der Jugendpastoral, Rechtspopulismus in Deutschland, Jugendbeteiligung in der Kirche und digitale Lebenswelten. „Wir müssen Kinder und Jugendliche befähigen, sich frei und selbstbestimmt in digitalen Räumen bewegen zu können“, so die BDKJ-Bundesvorsitzende Katharina Norpoth. Die Diskussion zu Jugendbeteiligung in der Kirche nahm die für Herbst 2018 angekündigte Jugendsynode in Rom in den Blick. „Es darf keine Scheinbeteiligung sein. Junge Menschen wollen und müssen in der Kirche mitbestimmen dürfen“, so der scheidende BDKJ-Bundesvorsitzende Wolfgang Ehrenlechner.

Aktion Zukunftszeit: 35.000 Stunden Engagement gesammelt
Bei der Aktion „Zukunftszeit – Gemeinsam für ein buntes Land“ des BDKJ und seiner Diözesan- und Mitgliedsverbände wurde das gesetzte Ziel erreicht, 35.000 Stunden Engagement für ein buntes und tolerantes Deutschland zu sammeln. Seit Mitte März haben sich junge Menschen deutschlandweit bei Aktionen gegen Menschenfeindlichkeit und für die Integration von Geflüchteten eingesetzt. „Die 35.000 Stunden entsprechen der Dauer einer Legislaturperiode im Bundestag. Die jungen Menschen zeigen wie sie sich ihr Land wünschen vielfältig, weltoffen und solidarisch“, so die BDKJ-Bundesvorsitzende Lisi Maier. BDKJ-Bundespräses Pfarrer Dirk Bingener verkündete, dass die Aktion bis zur Bundestagswahl fortgesetzt wird: „Zukunftszeit zeigt ein vielfältiges Engagement. Wir machen damit weiter und wollen sehen, wie viele Legislaturperioden wir bis September vorlegen können.“