Der weltweit mehrheitlich als „Gay Pride Day“ begangene Gedenk- und Aktionstag erinnert an die Ereignisse in der Nacht zum 28.6.1969. Zum ersten Mal widersetzen sich Homosexuelle einer Polizei-Razzia in einer Schwulenbar: dem „Stonewall Inn“ in der Christopher Street in New York City. Auch in den folgenden Tagen kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Immer mehr Menschen solidarisierten sich mit den Protestierenden. Es gründeten sich erste politische Gruppierungen wie die Gay Liberation Front und forderten Toleranz und mehr Rechte ein. Zahlreiche Medien widmeten sich dem Thema und gaben Schwulen und Lesben in der Öffentlichkeit ein Gesicht.
Genau ein Jahr nach dem Stonewall-Aufstand kamen 1970 im New Yorker West Village rund 4.000 Homosexuelle zusammen, um in Erinnerung an das Ereignis zu demonstrieren. Diesem Beispiel folgten in den kommenden Jahren Schwule und Lesben in vielen Städten in den USA und Europa. Die „Befreiung“ der Christopher Street gilt heute weltweit als Geburtsstunde der größten Emanzipationsbewegungen für Homosexuelle – nicht nur in der Geschichte der USA.
Heute feiern wir im deutschsprachigen Raum mit großen, bunten Umzügen und Veranstaltungen den hier bekannten „Christopher Street Day“. Es ist ein Aktionstag, an dem Tausende Menschen für Toleranz und Akzeptanz sowie die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von LGBTQIA+ demonstrieren. Zwar nimmt die Gleichberechtigung queerer Menschen in Deutschland zu, allerdings zeigen Studien, dass ca. ¼ der deutschen Bevölkerung abwertende Einstellungen gegenüber Homosexualität vertreten (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung 2022).
In Deutschland findet der CSD in verschiedenen Orten an wechselnden Wochenenden zwischen April und September 2024 statt. In Fulda wurde anlässlich des CSD am 22. Juni 2024 unter dem Motto „Vereint in Vielfalt – gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ vom Bahnhof bis zum Universitätsplatz demonstriert und gemeinsam mit vielen regionalen Partnern ein großes Fest mit Forderung nach rechtlicher und gesellschaftlicher Gleichstellung für alle gefeiert (vgl. CSD in Fulda). Mit dabei: die KjG Fulda mit einem eigenen Stand: „Wir wollen für und mit der queeren Community laut sein und zeigen, dass katholisch und queer sein kein Gegensatz ist.“
Weitere CSD Termine in ganz Deutschland findet ihr unter www.csd-termine.de.
Instagram: @csd.fulda